Chefredaktionen
Die nächste Generation übernimmt
In gleich drei großen Chefredaktionen Deutschlands wurden in dieser Woche Personalwechsel bekanntgegeben. Der Trend: Die 30- bis 50-Jährigen nehmen das Steuer in die Hand.
Der 49-jährige Jochen Wegner steigt in die Chefredaktion der "Zeit" auf. Mit dem 50-jährigen Florian Gless und der 32-jährigen Anna-Beeke Gretemeier bekommt der "stern" eine jüngere Führung. Wolfgang Büchner übergibt die Chefredaktion des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) an den 34-jährigen Marco Fenske. Und das sind nur Beispiele aus dieser Woche: Es gibt eine Tendenz zur Verjüngung. Für die Redaktionen ist das ein gutes Zeichen: Schließlich zeichnen sich die Arbeitsbiografien der neuen Führungskräfte oft dadurch aus, dass sie den Wandel der Medienwelt mit Innovationsfreude mitgestaltet haben. Kreativität und Zuversicht sind auch weiterhin gefragt. Das Überleben des Nachrichtenjournalismus ist keinesfalls gesichert.Zugleich bleibt aber zu hoffen, dass die neuen Chefs die prekären Arbeitsverhältnisse ihrer Generation und die soziale Kälte in der Verlagswelt nicht schon für selbstverständlich halten. Auch die Chefredakteure der Zukunft werden nicht ohne anständig bezahlte Journalisten erfolgreich sein können.Ein Kommentar von Sebastian Huld.