Medienschelte
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Hendrik Zörner
Sahra Wagenknecht: Fundamentalkritik. Foto: privat
BSW-Politikerin Sahra Wagenknecht meint offenbar, sich auf Kosten der Öffentlich-Rechtlichen profilieren zu können. Mit Verantwortung für den Rundfunk und seine Beschäftigten hat das nichts zu tun.
In der Augsburger Allgemeinen holte Sahra Wagenknecht zum Rundumschlag aus: "keine Meinungsmache", "zu viel Meinungs-Einheitsbrei", "keine weitere Erhöhung des Rundfunkbeitrages". Das waren die Kernpunkte ihrer Medienschelte, die so ähnlich auch schon Politiker aus AfD und Union vorgetragen hatten. Eigentlich nicht mehr erwähnenswert, denn mit Fakten lassen sie sich widerlegen.
Bedenklich an Wagenknechts Äußerungen ist der Umstand, dass sie offenbar meint, die Keulenschläge gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nützten ihrem Image und dem Abschneiden ihres BSW bei der Europawahl. Mit ARD und ZDF punkten? So scheint Sahra Wagenknecht sich das zu denken.
Das geht nicht zuletzt auf Kosten von tausenden Journalistinnen und Journalisten, die für die ARD-Anstalten und das ZDF arbeiten. Wenn sie draußen sind, um zu drehen und Interviews zu führen, prasseln die geballten Vorurteile vieler Menschen auf sie nieder. Viele ticken nach dem Motto: Wenn Markus Söder, Friedrich Merz und Sahra Wagenknecht ARD und ZDF so stark kritisieren, muss doch etwas an den Vorwürfen sein. Dann spielen Fakten keine Rolle mehr.
Gerade deshalb müssen sich alle handelnden Personen der Spitzenpolitik endlich klar machen, welche Verantwortung sie tragen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner