Google-Urteil
Der Monopolist
Ein US-Gericht hat dem Tech-Riesen eine illegale Monopolstellung bei Such- und Textwerbung attestiert. Ändert sich dadurch irgendetwas?
Bei dem Gerichtsverfahren ging es um Googles Praxis, Browser- und Hardware-Hersteller dafür zu bezahlen, als Standardsuchmaschine eingestellt zu werden. Damit finde eine Wettbewerbsverzerrung statt, meinte das Gericht.
Warum das Urteil keine hohen Wellen schlägt? Weil sich über die Standardeinstellung von Google als Suchmaschine zumindest hierzulande niemand wundert. Viel zu lange schon ist der Suchmaschinenmarktführer so präsent, dass man nur mit umfassender Recherche um Google herumkommt. Problematisch ist die Vorherrschaft nicht allein aus wirtschaftlicher Sicht, sondern vor allem deshalb, weil der Riese darüber entscheidet, welche Quellen angezeigt werden und in welcher Reihenfolge. Dessen müssen sich recherchierende Journalisten immer bewusst sein - und sich möglichst nicht allein auf Google verlassen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner