Klage gegen Facebook
Daumen drücken
Am 13. April heißt es Daumen drücken für die Deutsche Umwelthilfe. An dem Tag verhandelt das Landgericht Bonn über eine Klage der Organisation gegen Facebook. Dabei geht es um Hasspostings - wieder einmal.
Es scheint, als würde die Kommunikationsplattform Facebook nur noch als Hassschleuder wahrgenommen. Zumindest ist das das Aufregerthema schlechthin, wenn es um das soziale Netzwerk geht. So auch im Fall der Deutschen Umwelthilfe, die jetzt Klage gegen Facebook eingereicht hat. Dabei geht es um eine Facebook-Gruppe, die täglich die Umwelthilfe mit Schmähungen, Beleidigungen und Drohungen überzieht. Dass die Hass-Postings von freier Meinungsäußerung weit entfernt sind, scheint auch für Facebook klar zu sein. Denn irgendwann werden die Hasskommentare gelöscht.
Aber eben erst irgendwann. Bis es so weit ist, können die Botschaften wirken. Und das tun sie auch, wie die Umwelthilfe tagtäglich feststellen muss. Zum Beispiel, indem per Post eine Patrone geschickt wird - deutliches Zeichen für Mordfantasien.
Deshalb verlangt die Umweltorganisation von Facebook, dass schneller und entschiedener gegen den Abschaum vorgegangen wird, den die Gegner der Organisation verbreiten. Klar ist, dass das soziale Netzwerk wohl nur aktiv wird, wenn es juristisch dazu gezwungen wird. Das könnte in drei Wochen der Fall sein, sofern das Landgericht Bonn der Umwelthilfe Recht gibt.
An dem Tag heißt es Daumen drücken, egal wie man zu der Öko-Organisation steht. Die Bedeutung des Falls geht weit über die Umwelthilfe hinaus. Im Fokus steht die Frage, welche Bedeutung der Kampf gegen Hasspostings jenseits flammender Lippenbekenntnisse hat.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner