Gefakter Papst-Besuch
Das war nicht hilfreich
Ein Besuch beim emeritierten Papst Benedikt? Hat nicht stattgefunden, zumindest nicht durch den Münchner Merkur. Das wurde aber erst mal behauptet. Ein Fehler zuviel.
Klar ist: Der frühere Papst Benedikt XVI. hatte Besuch von deutschen Journalisten. Die Kollegen gehören zum Bayerischen Rundfunk. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hatten sich die BR-Journalisten gemeinsam mit einem Freien um das Interview bemüht, das dann sehr kurzfristig zustande kam. Der freie Journalist konnte deshalb nicht dabei sein, bekam aber offenbar Material von seinen Kollegen, das schließlich im Münchner Merkur veröffentlicht wurde.Vom Geruch süßer Mehlspeisen war da die Rede und davon, dass die Zeitung beim Papst gewesen war. Benedikts Aussagen im Münchner Merkur waren wohl authentisch, nicht aber der Eindruck, der den Lesern vermittelt wurde. Der Freie entschuldigte sich, doch der Papst-Fake führte dazu, dass der Merkur sich von dem Kollegen trennte.Fehler können passieren, aber dieser Fehler war vermeidbar. Er ist Wasser auf die Mühlen derer, die die Journalisten und die Medien im Visier haben. Und das ist leider nicht nur eine Handvoll Zeitgenossen.Ein Kommentar von Hendrik Zörner