Mediennutzung
Das stinkt zum Himmel
Fast jeder zweite Deutsche liest Medienberichte auf dem Smartphone nicht nur am Küchentisch, in der U-Bahn oder im Büro, sondern auch auf der Toilette. Den Redaktionen kann das egal sein.
Warum eigentlich nicht eine Routinesitzung, die keine Überraschungen verspricht, mit Lektüre anreichern? So lange die Kamera ausgeschaltet oder gar kein Videokanal eingerichtet ist. Dass der Sitzungsort ausgerechnet das heimische Klo ist, spielt keine Rolle. So oder so ähnlich denken 49 Prozent der Deutschen, wie der Mediendienst Newsroom vermeldet. Aber das Lesen von Berichten in Nachrichtenportalen ist nicht das einzige, was die Sitzungsteilnehmer mit ihren Smartphones so anstellen: 38 Prozent machen Ausflüge in die Social Media, 33 Prozent bearbeiten E-Mails und 32 Prozent betätigen sich als Gamer.
Warum auch nicht? Den Redaktionen ist es egal, wo ihre journalistischen Inhalte gelesen werden. Kommentare, Chats und Postings lassen sich an so ziemlich jedem Ort absetzen, wo eine Internetverbindung besteht. Und die Aussage "Das stinkt zum Himmel" bezieht sich sowieso immer auf den Inhalt. Ob die durchgeknalltesten Postings nur auf dem Klo entstehen, wäre eine weitere Untersuchung wert. Bisher gibt es die nicht. Kann ja noch kommen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner