Hilfen für geflüchtete Journalisten
Damit es im Exil weiter geht
Verlage und Medienorganisationen stellen materielle Hilfen für geflüchtete Journalistinnen und Journalisten aus der Ukraine und aus Russland zur Verfügung. Im Exil sollen sie so die Möglichkeit bekommen, weiter ihren Beruf auszuüben.
Autokraten und Diktatoren muss jeder geflüchtete Kritiker ein Grund zur Freude sein. Einmal außer Landes, kann er oder sie nicht mehr die Wahrheit über klassische Medien verbreiten. Mit jedem Flüchtling wird die eigene Gewaltherrschaft ein Stück fester.
Das gilt auch für Russland. Seit Kriegsbeginn hat eine nicht bekannte Zahl an Menschen das Land verlassen - Schätzungen zufolge Zehntausende. Manche von ihnen sind nach Deutschland geflohen, darunter auch Journalisten, die nicht länger dem Propagandaapparat von Wladimir Putin zu Diensten sein wollen. Da ist etwa die langjährige Journalistin des russischen Staatsfernsehens Schanna Agalakowa, die in Paris harsche Kritik an Putins Propagandaapparat übte. Sie hat nicht nur ihren Job, sondern auch ihr Land verlassen. Und so halten es seit Wochen viele andere Kolleginnen und Kollegen.
Damit sie in Deutschland nicht in ein tiefes Loch fallen, gibt es inzwischen die ersten Hilfsangebote. So etwa den JX Fonds für Journalismus im Exil. Getragen wird er von mehreren NGO's, darunter Reporter ohne Grenzen. Und auch einige Zeitungsverlage haben erkannt, dass sie helfen müssen. Neben Geldspenden steht die Vernetzung von ukrainischen und russischen Exiljournalisten auf ihrem Programm.
Den Geflohenen ihre Stimme zurückgeben ist nicht nur ein humanitärer Akt, sondern in diesen Zeiten aktive Politik gegen Diktatur und Krieg.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner