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Downloadgebühren

Burda will Aufwand weiterhin nicht bezahlen

20.01.2017

Fotografen bleiben auf Kosten sitzen

Die Verlagsgruppe Hubert Bura Media will Bildjournalisten die Unkosten für die technische Bereitstellung von Fotos nicht mehr zahlen. Das bekräftigte Philipp Welte, der für den Bereich nationaler Medienmarken verantwortliche Vorstand bei Burda, in einem Schreiben an den DJV-Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Frank Überall. Dieser hatte sich im Namen der betroffenen Bildjournalisten gegen die Kürzungen ausgesprochen, über die auch Fachmedien berichtet hatten.

Konkret geht es darum, dass Redaktionen bei vielen Bildjournalisten bisher ohne Gebühren niedrig aufgelöste Daten ("Grobdaten") herunterladen können. Wenn das druckfähige, hochaufgelöste Foto ("Feindaten") heruntergeladen wird, wurden dagegen regelmäßig zusätzlich zum Veröffentlichungshonorar so genannte Downloadkosten erhoben. Hiermit sollen die Kosten der Datenbanktechnik bezahlt werden, die von den Bildjournalisten selbst finanziert wird.In dem Schreiben heißt es unter anderem, dass die Redaktionen von BurdaHome und BurdaLife nur noch mit Feindaten arbeiten und daher das Arbeiten mit Grobdaten nicht mehr zeitgemäß sei. Dann heißt es, "die Grundlage für die Downloadgebühren der Grobdaten" sei daher nicht mehr gegeben. Mit großen Bildagenturen seien bereits Vereinbarungen getroffen worden, in denen der Wegfall der Downloadkosten geregelt werde.

Aus Sicht des DJV kann das Schreiben nur als wirr bezeichnet werden, da Burda behauptet, Downloadgebühren seien bislang für Grobdaten gezahlt worden. Tatsächlich war es umgekehrt, Downloadgebühren wurden für Feindaten erhoben. Die Tatsache, dass in einem solch wichtigen Schreiben durch ein Vorstandsmitglied die Fakten so durcheinander geworfen werden, scheint darauf hinzudeuten, dass der Unterzeichner des Schreibens und die Mitarbeiter, die es vorbereitet haben, den Sachverhalt nicht einmal im Ansatz kennen. Der DJV wird den Verlag daher erneut anschreiben und zu ernsthafter Prüfung auffordern. Es ist allerdings zu befürchten, dass der Verlag auch hierauf nicht ernsthaft eingehen wird.


Michael Hirschler, hir@djv.de

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