Öffentlich-rechtlicher Rundfunk
Bizarre Diskussion
Gehaltsverzicht in den Chefetagen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? WDR-Intendant Tom Buhrow hatte die Möglichkeit ins Spiel gebracht. Eine bizarre Diskussion.
Im Interview für die Funke-Mediengruppe hatte Medienjournalist Kai-Hinrich Renner den WDR-Intendanten auf sein Einkommen vom 399.000 Euro angesprochen. Tom Buhrow ließ durchblicken, dass er den Job auch für weniger Geld machen würde, wenn alle weniger verdienten. Womit klar war: Alles bleibt, wie es ist.Journalisten des Deutschlandfunks haben daraufhin bei den anderen öffentlich-rechtlichen Anstalten nachgefragt. Merkwürdig, dass außer dem Mitteldeutschen Rundfunk kein Sender auf die Journalistentarifverträge und die Tarifverhandlungen hingewiesen hat, die die Sender seit Jahrzehnten mit dem DJV führen. Dafür brachte es der MDR auf den Punkt: Demnach seien auch die Gewerkschaften zu befragen, "ob sie in den nächsten Tarifrunden freiwilligen Verzicht üben wollen".Jetzt schon mal an dieser Stelle: Nein, Verzicht wird es in der nächsten Tarifrunde nicht geben. Warum, bitteschön, sollen Tausende von Beschäftigten und freien Mitarbeitern auf höhere Einkommen verzichten und sich in ihrer Einkommensentwicklung von anderen Branchen abkoppeln? Nur damit die symbolträchtige Zahl "399.000 Euro" verschwindet? Lächerlich!Ein Kommentar von Hendrik Zörner