Evangelische Journalistenschule
Bittere Entscheidung
Allen Appellen zum Trotz wird die Evangelische Journalistenschule dicht gemacht. Das hat der Träger jetzt beschlossen. Und das ausgerechnet jetzt.
Seit Jahren schon wurde um die Zukunft der Evangelischen Journalistenschule gerungen. Dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland war sie mit Blick auf die Kirchenaustritte und die damit wegfallenden Einnahmen zu teuer. Dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik am Ende auch. Gestern beschloss das GEP, die Schule zu schließen. Wenn der aktuelle Jahrgang ausgebildet ist, wird Schluss sein.
Klar ist: Zum Nulltarif lässt sich keine Bildungseinrichtung betreiben. Klar ist aber auch, dass viele Unterstützer der Journalistenschule bis zuletzt aktiv waren bei der Suche nach Geldgebern und Finanzierungsquellen. Vielleicht hätte etwas mehr Zeit ausgereicht, um doch noch auf eine schwarze Null zu kommen.
Gerade jetzt ist eine Journalistenschule weniger ein herber Schlag gegen die Qualität des Journalismus, der sich mehr denn je gegen Fake News und Propagandalügen behaupten muss. Bis vor kurzem ging die Gefahr von Querdenkern und Impfgegnern aus, jetzt ist auch noch Russland mit seinem Propandaapparat dazu gekommen. Der gute Wille von Journalistinnen und Journalisten, die Wahrheit nicht untergehen zu lassen, reicht allein nicht aus. Es bedarf auch einer guten und fundierten Ausbildung. Hier war die Evangelische Journalistenschule immer ganz vorn mit dabei.
Die Bildungsszene verliert einen guten und zuverlässigen Partner.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner