Europawahl
Beteiligung bestätigt breite Berichterstattung
Der sprunghafte Anstieg der Wahlbeteiligung am gestrigen Abend ist nicht nur das Ergebnis einer Polarisierung. Sie spricht auch für die breite Thematisierung der Wahl in den Medien.
Die Europawahl galt lange als eher lästiges denn interessantes politisches Ereignis. Viele Menschen wollten sich nicht "mit denen da in Brüssel" befassen. Die meisten Medien fühlten sich dennoch verpflichtet. Nicht selten wurden so aufwendige Stücke mit schlechten Quoten und schwachen Kioskabsätzen bestraft. Dennoch haben die vielfältigen Qualitätsmedien in Deutschland die diesjährige Wahl breit aufgegriffen und das Thema seit Wochen aus allen Blickwinkeln beleuchtet.Das Wahlergebnis zeigt: Sie lagen mit dieser Einschätzung richtig. Die Bürger in Deutschland haben sich für diesen Wahlgang interessiert. Und wem es vor Wochen noch anders ging, dessen Neugier wurde durch die breite Berichterstattung geweckt. Das zeigt sich auch in der hohen Zustimmung für kleine Parteien: Die Menschen hatten wieder das Gefühl, dass ihre Stimme zählt. Und sei es nur, um den jeweiligen politischen Gegner kleinzuhalten.Ein Kommentar von Sebastian Huld.