AfD und die Medien
Beifall aus Moskau
Screenshot: ZDF
Lob bekommt die AfD Thüringen für die Ausladung der Journalisten von ihrer Wahlparty aus Moskau. Warum wundert das niemanden?
Als sich mehrere Medien juristisch dagegen zur Wehr setzten, dass sie nicht zur Wahlparty der AfD Thüringen am Abend des 1. September akkreditiert wurden, gab die Partei bereits ihr Vorgehen bekannt. Wenn die Justiz für die Medien und gegen die AfD entscheiden würde, so hieß es in der vergangenen Woche, würden alle Journalisten ausgeladen.
Genau so kam es: Am Samstag erfuhren die akkreditierten Journalistinnen und Journalisten, dass es für sie keine Teilnahme an der Wahlparty geben würde. Stattdessen würden AfD-Politiker für Statements im Landtag zur Verfügung stehen. Angeblich sei die angemietete Location zu klein, damit Journalisten und Gäste Platz finden.
Ein politischer Affront, der gut zum gestörten Verhältnis der AfD zur kritischen Presse passt, die Politiker der Partei gern als "Konzernmedien" verunglimpfen. Das Platzargument hat sowieso kein Journalist den Partyorganisatoren abgekauft. Ausgerechnet der staatlich gelenkte russische Fernsehsender brachte es auf den Punkt: Die Journalisten hätten zuvor zu viel "Gift" über die Partei verbreitet, wurde als Grund für die Absage genannt.
Das dürfte wohl einer der wenigen Fälle sein, in dem ein Propagandakanal die Wahrheit sendet.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner