Tarifverhandlungen
Außer Spesen nichts gewesen
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Zeitungsjournalisten ging ohne Ergebnis zu Ende. Drohen langwierige Verhandlungen?
"Enttäuschung" - das war das Wort des Tages bei den Tarifverhandlungen mit dem BDZV am 20. Februar in Düsseldorf. Bei der dju machte sich dieses Gefühl breit, als die Verleger ihr Angebot von 2,4 Prozent für 30 Monate vorlegten. Enttäuscht waren aber auch die Verleger, dass DJV und dju so offenkundig nicht bereit waren, auch nur ernsthaft darüber zu verhandeln. Der Verlagsvertreter der Rheinischen Post am Verhandlungstisch drückte gar auf die Tränendrüsen, als er mit bestürzter Miene kundtat, Gewerkschaften und Arbeitgeber seien noch nie so weit auseinander gewesen.Das war Theaterdonner und sonst nichts. Und das sogenannte Tarifangebot war eine Provokation. 0,96 Prozent jährliche Einkommenssteigerung bei etwa doppelt so hoher Inflationsrate? Das war ein schlechter Witz. Schließlich fahren die Tarifverhandler nicht durch die halbe Republik, um der Enteignung ihrer Kollegen zuzustimmen.Am 12. März in Stuttgart, wenn die dritte Verhandlungsrunde ansteht, wird sich zeigen, ob der BDZV die Kurve kriegt und ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt oder ob aus Tarifverhandlungen eine handfeste Tarifauseinandersetzung wird. Das liegt an den Verlegern.Ein Kommentar von Hendrik Zörner