Begnadigung
Ausgerechnet Bannon
Der scheidende US-Präsident Donald Trump hat als eine seiner letzten Amtshandlungen seinen früheren Berater Steve Bannon begnadigt. Bannon gilt als Drahtzieher von Trumps Lügen und Attacken gegen Medien und Journalisten.
Steve Bannon war wegen Betrugs angeklagt. Er soll Spendengelder umgeleitet haben, die für den Bau der Mauer zu Mexiko eingingen. Dass ein US-Präsident einen Angeklagten vor einem rechtskräftigen Urteil begnadigt, ist ebenso ungewöhnlich wie die Person, die davon profitiert. Denn Steve Bannon hatte nicht nur maßgeblichen Anteil daran, dass Donald Trump überhaupt Präsident wurde, sondern auch an dessen Politik der Lügen und Unwahrheiten. Bannon hatte mit Breitbart News das "alternative" Medium unter sich, das das Trommelfeuer gegen politische Gegner wie auch gegen das breite Spektrum der US-Medien orchestrierte. Hierzulande würde ein solches Portal "rechtsextrem" genannt, in den USA nur "rechtskonservativ".
Alle Journalistinnen und Journalisten, die in den letzten vier Jahren von Trump und seinem Team im Weißen Haus angegangen, beschimpft und diskriminiert wurden, sind Opfer von Steve Bannon. Dass solch ein Propagandist begnadigt wird, ist eine Ohrfeige ins Gesicht des liberalen Amerika und aller Journalisten, die sich der Wahrheit und nicht der Lügenpropaganda eines Donald Trump verschrieben haben.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner