Rücktritt
Aus dem Amt getwittert
Der Rücktritt von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel wirft ein schlechtes Licht auf Twitter & Co. Ihre persönliche Erklärung von Sonntag Abend wurde ihr noch weniger verziehen als ihre nachgewiesenen Fehler als Ministerin.
Bundeskanzler Olaf Scholz erwies Anne Spiegel für ihre persönliche Erklärung von Sonntag Abend Respekt. Viele andere User von Twitter und Facebook sahen das indes völlig anders. Dass Spiegel mit den Tränen kämpfen musste und ihr Statement alles andere als "glatt" rüberkam, wurde zum Riesenthema. Irgendwann geisterte die Frage durch die Social Media, ob die von einer Ministerin geforderte Krisentauglichkeit mit persönlicher Sensibilität vereinbar ist.
Die Frage mag man stellen, aber müssen es unbedingt Journalisten und Leitartikler sein, die sie in ihren Kolumnen wohlweislich vermeiden, dafür aber in ihren Social Media-Accounts aufwerfen? Und reicht es nicht aus, dass Anne Spiegel als Landesministerin in Mainz in der Superkrise des Jahrhunderthochwassers an der Ahr offenbar gravierende Fehler gemacht hat, auf deren Aufdeckung sich Journalistinnen und Journalisten eigentlich konzentrieren sollten?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner