Leserzufriedenheit
Auf die Zeitung kommt es an
Eine repräsentative Umfrage unter Zeitungslesern ergab hohe Zustimmungswerte zur Berichterstattung über die Coronakrise. Eine tolle Anerkennung für die Journalisten, die derzeit ihr Äußerstes geben.
Mehr als 4.000 Leser von Regionalzeitungen hat die Zeitungsmarktforschung Gesellschaft (ZMG) zwischen dem 21. und dem 28. März befragt. 84 Prozent von ihnen fühlen sich gut bis sehr gut informiert über Corona und die Auswirkungen. Für 86 Prozent ist die Tageszeitung eine wichtige Orientierungshilfe. Die Berichterstattung ist aus Lesersicht besonders verlässlich (96 Prozent) und aktuell (91 Prozent), bietet verständliches Hintergrundwissen (92 Prozent), berichtet in ausreichendem Umfang aus dem Alltag von Betroffenen und dem Gesundheitssystem (93 Prozent), sortiert übersichtlich die Flut an Informationen (89 Prozent) und hilft mit konkreten Alltagsempfehlungen (85 Prozent).Vorbei sind also die Zeiten von "Lügenpresse"-Schmährufen und Hasskommentaren. In der Not erkennen die Menschen endlich wieder, was sie am professionellen Journalismus haben. Dass dafür erst ein todbringendes Virus um die Welt ziehen muss, ist schlimm, aber offenbar die Realität. Die Verleger sollten aus den Ergebnissen der Umfrage die Konsequenz ziehen, an den Redaktionen nicht noch weiter zu sparen. Die Schrumpfkur der Vergangenheit muss ein Ende haben. Denn auf Dauer können die Journalistinnen und Journalisten bei den Tageszeitungen nicht am Limit arbeiten.Womöglich erkennen die Leser, die jetzt in Scharen die Corona-Informationen abrufen, dass die tägliche Zeitung auch nach der Pandemie eine unverzichtbare Informationsquelle ist. Den Zeitungen wie auch den Journalisten wäre es zu wünschen.Ein Kommentar von Hendrik Zörner