Niki Lauda
Auch ein Verlust für den Sportjournalismus
Von der "taz" bis zum "Handelsblatt": umfangreiche Nachrufe. Foto: Sebastian Huld.
Die umfangreichen und hochachtungsvollen Nachrufe auf den Dreifach-Weltmeister künden auch von der Trauer um einen dankbaren Ansprechpartner für Journalisten.
Niki Lauda war elf Jahre lang Co-Moderator der RTL-Formel-1-Übertragungen. Was ihn für den Sender so wertvoll machte neben seinem Insiderwissen war seine Authentizität. Lauda sprach nicht unbedingt alles aus, was ihm durch den Kopf ging. Aber was er sagte, das meinte er so. Und eine starke Meinung hatte er zu fast allem. Der Österreicher war deshalb in vielen Medien präsent - als kluger und unterhaltsamer Interviewpartner. Lauda hatte selbst als Aufsichtsratschef des AMG-Mercedes-Formel-1-Teams nicht ständig einen Pressesprecher um sich. Er belächelte das ewige Autorisieren von Interviews. Ein Unikum in der so vermartkungssensiblen Sportart, wo klare Statements wie etwa Kritik an der eigenen Branche Seltenheitswert haben. Umso mehr Freude hatten Freunde des Motorsports an Lauda, der sowohl Konkurrenten als auch das eigene Team zuweilen mit Spott und Kritik überzog. Der aber auch umso enthusiastischer zu loben bereit war, wenn etwas seine Anerkennung fand. Diese unbedingt Ehrlichkeit vor dem Mikrofon verdient Hochachtung. Oder mit Laudas Worten: "Ich ziehe mein Kapperl."Ein Kommentar von Sebastian Huld.