Ukraine-Krieg
Auch ein Krieg gegen Journalisten
Dass der Schutz der Pressefreiheit nicht das Ziel von Kriegsparteien ist, weiß jeder. Im Ukraine-Krieg der Russen sterben auch Journalisten oder werden massiv an der Ausübung ihres Berufs gehindert.
Das International Press Institute (IPI) hat Zahlen zusammengetragen. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar wurden mehr als 200 Angriffe auf die Pressefreiheit und auf Journalistinnen und Journalisten registriert. Vier Reporter wurden getötet, 34 wurden angegriffen. Das sind die schlimmsten Verbrechen gegen Journalisten, gegen die sich Zensurmaßnahmen (113 Fälle) geradezu harmlos ausnehmen. 55 Berichterstatter wurden verhaftet. Besonders auffällig an den Zahlen ist, dass fast alle Übergriffe von Russen ausgehen und die ukrainischen Streitkräfte offenbar Journalisten ihren Job machen lassen.
Wen wundert's? Journalisten haben in Russland schon seit vielen Jahren nichts zu lachen, wenn sie kritisch berichten wollen. Dass das russische Militär in der Ukraine nicht lange fackelt, wenn Berichterstatter in der Nähe sind, liegt da auf der Hand. Umso wichtiger ist es, dass die Kollegen so gut wie irgend möglich aufpassen. Es dürfen nicht noch mehr Journalisten ums Leben kommen. Keinesfalls!
Ein Kommentar von Hendrik Zörner