Journalist Jacobi verprügelt
Athen muss Nazi-Attacke aufklären
Der Journalist Thomas Jacobi ist erneut von griechischen Rechtsextremisten attackiert worden. Das Land muss Journalisten besser schützen.
Viereinhalb Minuten können eine verdammt lange Zeit sein: Etwa wenn man als Journalist von einer Bande Neonazis verprügelt wird und die anwesende Polizei nicht einschreitet. So geschehen am gestrigen Sonntag mitten in Athen, als rund 370 Rechtsextremisten auf Athens zentralem Syntagma-Platz demonstrierten. Einige von ihnen erkannten dabei offenbar den deutschen Reporter Jacobi, der in der Vergangenheit über die rechtsextreme Partei "Golden Morgenröte" berichtet hatte, und gingen auf ihn los.Die erneute Prügel-Attacke auf Jacobi - er ist schon im vergangenen Jahr bei einer Demo in Athen angegriffen worden - ist skandalös. Offenbar sind Teile der griechischen Sicherheitskräfte nicht fähig oder willens, für eine ungehinderte Berichterstattung von Nazi-Veranstaltungen einzutreten. Regierungssprecher Petsas kündigte AFP zufolge eine Untersuchung des Vorfalls an. Angesichts von Berichten über Verstrickungen zwischen Polizisten und der "Golden Morgenröte", deren Mitglieder am Sonntag mitmarschierten, scheint das auch dringend nötig.Ein Kommentar von Sebastian Huld.