CDU-Parteichefin
AKK, na klar!
Foto: CDU / Laurence Chaperon
Die neue CDU-Parteichefin stellt für Wortjournalisten eine Herausforderung dar: Schließlich sprengt der Nachname Kramp-Karrenbauer regelmäßig Platzvorgaben.
Selbst wenn der Redakteur den vollen Nachnamen unterbringen kann, raubt der doch den Raum für Verben und Attribute, ohne die eine Überschrift nicht auskommt. Der schöne Vorname Annegret fällt aus dem gleichen Grund gleich unter den Tisch. Stattdessen werden wir in Zukunft noch oft das unästhetische Kürzel AKK lesen müssen.Das ist ärgerlich. Die Abkürzung weckt den Verdacht der Schreibfaulheit oder schlimmer noch: der Denkfaulheit. Warum geben sich Journalisten nicht einfach mehr Mühe auf der Suche nach kreativen Lösungen? Ganz sicher ist hier noch Luft nach oben. Dennoch wird uns AKK erhalten bleiben.Tatsächlich gibt es ja Beispiele aus der Vergangenheit. Eines ist der ehemalige IWF-Chef Dominique Straß-Kahn. Der Franzose wurde schon vor seinem unrühmlichen Abgang selbst von bürgerlichen Blättern seiner sprachverliebten Heimat mit DSK abgekürzt. Das Kürzel avancierte schnell zum Markennamen. Und die Überschriften aus jener Zeit lesen sich besser als jene über die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Der Kern der Nachricht oder der Name der Ministerin: einer musste regelmäßig dran glauben. Das wäre AKK nicht zu wünschen, weder als CDU-Chefin noch als mögliche Bundeskanzlerin.Ein Kommentar von Sebastian Huld.