Russland unter Putin
Abschottung total
Russlands Diktator Wladimir Putin setzt alles daran, die Bevölkerung von unabhängigen Nachrichtenquellen abzuschotten. Jetzt muss Euronews dran glauben.
Die Deutsche Welle gehörte zu den ersten ausländischen Medien, die es mit Wladimir Putins Verständnis von Information zu tun bekamen. Das Moskauer Büro wurde geschlossen, die DW ist nicht mehr ohne weiteres in Russland zu empfangen. Jetzt traf es Euronews. Angeblich verbreitet der Sender Falschinformationen, was nach dem neuen Mediengesetz in Russland unter Strafe steht. Damit nicht genug: Der IT-Gigant Facebook wurde abgeschaltet. Das Regime hat Druck und Zwang inzwischen bis in die hintersten Winkel des Informations- und Unterhaltungsbereichs ausgeweitet. Das dürfte der Grund dafür sein, dass eine nicht bekannte Zahl an Journalisten ihren Job gekündigt hat. Etliche von ihnen sind auf dem Weg ins Ausland, zum Beispiel nach Deutschland.
Für die Menschen in Russland wird es immer schwerer, sich fernab der Staatspropaganda zu informieren. Womöglich schaffen es netzaffine User nach wie vor, die breite Masse der Bevölkerung aber auf keinen Fall mehr. Eine "lupenreine" Demokratie war Russland nie, eine Diktatur wie jetzt zuletzt vor vielen Jahrzehnten. Hoffnung für die Betroffenen? Keine, zumindest jetzt nicht.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner