Mitglied werden
Login Logout Mitglied werden
Warenkorb

Ukraine

45.000 mal Solidarität

03.03.2022

45.000 Menschen kamen gestern auf dem Münchner Königsplatz zusammen, um Solidarität mit der Ukraine zu üben. Einer der Redner war der DJV-Vorstand Harald Stocker.

Die Kollegen des Bayerischen Journalisten-Verbands haben die Rede von Harald Stocker so beschrieben:

"Das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit“, leitete Harald Stocker seine Rede ein. Der Krieg sei aufgrund eines erlogenen Sachzusammenhangs von den Russen eröffnet worden.

„Als BJV/DJV und Europäische Journalisten-Förderation (EJF) haben wir uns jahrzehntelang am Aufbau einer freien, unabhängigen Presse in Osteuropa beteiligt. Wir haben uns im Ehrenamt engagiert; wir haben Journalistinnen und Journalisten ausgebildet und sie eingeladen, damit sie Erfahrungen sammeln können. Und das erste was Putin getan hat, war das Abschaffen der Pressefreiheit!

„Die Pressefreiheit wird niemals versiegen!“
Wir werden gehört, die Bilder von dieser Demonstration werden auch in Kiev gesehen“, sagte Stocker und übersetzte die unten aufgeführte Nachricht des Präsidenten der National Union of Journalists of Ukraine (NSJU), Sergiy Tomilenko. „Die Stimme der Freiheit darf niemals versiegen, endet Tomilenkos Botschaft. Die Pressefreiheit wird niemals versiegen!“.

Gezielte Desinformation der russischen Bevölkerung
„Vor 20 Jahren trat Putin als Hoffnungsträger an“, erklärte Stocker. Putin habe insdes 20 Jahre lang Tag für Tag daran gearbeitet, die freie Berichterstattung einzuschränken. Seine Günstlinge, die Oligarchen hätten viele Medien übernommen und die wenigen freien Medien seien marginalisiert worden.

Stocker erwähnte anschließend seine Erfahrungen als Wissenschaftsjournalist bei Reisen in Russland, aus vielen Gesprächen haben er den Eindruck gewonnen, dass die Menschen aufgrund der einseitigen Medienberichterstattung überhaupt nicht wüssten, was jetzt vor sich geht.

Die wenigen freien und unabhängigen Medien in Russland seien weiter eingeschränkt worden, zugleich wurden Zensurauflagen für alle Medien erteilt: „Man darf als Journalist*in in Russland einen Krieg nicht mehr einen Krieg nennen! Eine Invasion darf man nicht mehr eine Invasion nennen! Und die Bombardierung von Städten erwähnen!“.

Auch in Deutschland stifte Putin über seine „Trollfabriken“ seit vielen Jahren Unfrieden, mit künstlicher Intelligenz würden die sozialen Netzwerke, die Kommentarspalten der Medien mit Lügen, Hass und Hetze geflutet. Unsere freie Gesellschaft, die unter anderem auf Informationsfreiheit lasse sich davon nicht in die Irre führen, betonte Stocker.

„Frieden braucht Pressefreiheit, Russland braucht Pressefreiheit, die Ukraine braucht Pressefreiheit – denn die Pressefreiheit ist die wichtigste Infrastruktur in der Demokratie!

Message from Sergiy Tomilenko, President of National Union of Journalists of Ukraine

Sergiy Tomilenko
, (Twitter: @Stommedia) President of the National Union of Journalists of Ukraine (NSJU) and member of Steering Committee of European Federation of Journalists (EFJ)@EFJEurope

„Today we are working under new conditions, when bombings are taking place all over the country, and the whole of Ukraine is under the threat of open hostile occupation by Russia. Today we are all victims of war. If a week ago only colleagues who worked in 2 regions – Donetsk and Luhansk regions – were considered as military journalists, now we are talking about all colleagues from all 24 regions of Ukraine as war journalists.

We condemn propaganda of Russian media, which cover up and justify the war against Ukraine and deliberately mislead Russian citizens. They are silent about the wide-spread deaths of Russian soldiers in Ukraine, who were forced to die by threats and manipulations. Journalism is not propaganda!

Despite the danger, brave people, military, and journalists are defending Ukraine. Together we are bringing victory and peace closer! Ukrainian people greatly appreciate your support and solidarity."
Zusammengestellt von Hendrik Zörner

Ukraine Pressefreiheit DJV-Blog

Weitere Artikel im DJV-Blog

Charlotte Merz
Charlotte Merz

15.05.2024

Die Richterin und das Grundrecht Pressefreiheit

Mit ihrem resoluten Vorgehen gegen einen ZDF-Reporter offenbart Richterin Charlotte Merz ein fragwürdiges Verhältnis zum Grundrecht der Pressefreiheit.

Mehr
STREIK BEIM WDR
STREIK BEIM WDR

07.05.2024

Gier auf Kosten der Freien

Dass Medienunternehmen in Tarifverhandlungen knauserig sind, ist nicht neu. Dass manche von ihnen erst durch Arbeitskämpfe zu besseren Angeboten zu bewegen sind, auch nicht. Dass aber die Honorare der …

Mehr
RAI
RAI

06.05.2024

Legt die Arbeit nieder

Beim italienischen Fernsehsender RAI wird heute gestreikt. Nicht für mehr Geld oder neue Tarifverträge, sondern gegen die Einmischungen der Regierung in die Programminhalte.

Mehr
ITALIEN
ITALIEN

26.04.2024

Hände weg von der RAI

Die Versuche der politischen Einflussnahme durch die Regierung Meloni auf den Rundfunksender RAI nehmen zu. Anfang Mai soll es deshalb einen Streik geben.

Mehr
MEDIENKRITIK
MEDIENKRITIK

25.04.2024

Til Schweiger überzieht

Im Interview mit der Zeit übt Schauspieler und Regisseur Til Schweiger heftige Kritik an einigen Medien. Das kann nach der Berichterstattung über ihn nicht verwundern. Aber bei Kritik belässt er es ni …

Mehr
WDR-RUNDFUNKRAT
WDR-RUNDFUNKRAT

24.04.2024

Zeichen gesetzt

Der Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks fordert von dem Sender rechtliche Schritte, wenn die Erhöhung des Rundfunkbeitrags von der Politik nicht zügig beschlossen wird.

Mehr
JOURNALISTEN
JOURNALISTEN

22.04.2024

Wir sind kein Klischee

Warum nur geraten Journalisten im Spielfilm so gnadenlos daneben? Weil die Drehbuchschreiber keine Ahnung vom Journalismus haben? Oder weil sich das Klischee besser verkauft als die Wirklichkeit?

Mehr
URLAUBSENTGELT
URLAUBSENTGELT

19.04.2024

Freie, aufgepasst!

Freie beim Deutschlandradio haben Anspruch darauf, dass Wiederholungshonorare für die Berechnung des Urlaubsentgelts berücksichtigt werden. Das entschied das Bundesarbeitsgericht in einem Grundsatzurt …

Mehr
TARIFKONFLIKT
TARIFKONFLIKT

17.04.2024

Hoch zu Ross

750 Beschäftigte des Westdeutschen Rundfunks hatten gestern die Nase voll und beteiligten sich am Warnstreik der Gewerkschaften. Bestätigt wurden sie von den Verhandlern der Gegenseite.

Mehr
PROSIEBENSAT.1
PROSIEBENSAT.1

16.04.2024

Berlusconi ante portas

Droht der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 von Hauptaktionär Media for Europe übernommen zu werden? Die Medienaufsicht sollte ihren Blick schärfen.

Mehr
FERNSEHNACHRICHTEN
FERNSEHNACHRICHTEN

15.04.2024

Angekündigte Katastrophe

Mehrere Stunden lang flogen iranische Drohnen Richtung Israel. Stunden, in denen die Öffentlich-Rechtlichen ihr Programm hätten umkrempeln können. Doch bis zu Sondersendungen in ARD und ZDF vergingen  …

Mehr
SWMH
SWMH

11.04.2024

Tröpfchen-Kommunikation

Die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH), zu der die Süddeutsche Zeitung gehört, tut sich schwer mit klaren und umfassenden Fakten zum geplanten Stellenabbau bei der SZ.

Mehr
ÜBERGRIFFE
ÜBERGRIFFE

09.04.2024

Nicht mehr so schlimm?

Laut Reporter ohne Grenzen ist die Zahl der Übergriffe auf Journalisten 2023 gegenüber dem Vorjahr stark gesunken. Grund zur Entwarnung? Eher nicht.

Mehr
HÖCKE-INTERVIEWS
HÖCKE-INTERVIEWS

08.04.2024

Mit Präzision begegnen

Wie lassen sich Interviews mit Thüringens AfD-Politiker Björn Höcke führen? Sollten sie überhaupt geführt werden? Damit hat sich die Süddeutsche Zeitung in einem lesenswerten Bericht auseinandergesetz …

Mehr
FÖDERL-SCHMID
FÖDERL-SCHMID

05.04.2024

Hexenjagd geht weiter

Die Universität Salzburg bescheinigt der stellvertretenden SZ-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid "kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten". Sie darf ihren Doktortitel behalten. Das sieht …

Mehr
UPDATE: RUNDFUNK-MANIFEST
UPDATE: RUNDFUNK-MANIFEST

04.04.2024

Nah am Rand

Über das "Manifest für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland" sind die notorischen Medienhasser in den Social Media aus dem Häuschen. Bei aller berechtigten Kritik an den Öffentli …

Mehr
KÖLNER STADT-ANZEIGER
KÖLNER STADT-ANZEIGER

03.04.2024

Vermarkter am Ruder

Die Online-Ausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers soll der digitalen Produktentwicklung unterstellt werden und angeblich redaktionell unabhängig bleiben. Zweifel sind angebracht.

Mehr
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

28.03.2024

Die Leser sind nicht blöd

Zeitungsleser wollen für Inhalte, die mit KI erzeugt werden, weniger bezahlen. Das ergab eine Umfrage. Eigentlich eine klare Aussage - wären da nicht Marketingexperten, die Morgenluft wittern.

Mehr
VOICES FESTIVAL
VOICES FESTIVAL

27.03.2024

Journalismus trifft Medienkompetenz

Nur wenn Qualitätsjournalismus und Medienkompetenz zusammenspielen, kann eine Zukunft gelingen, in der der Mensch im Mittelpunkt steht, fand DJV-Vorstandsmitglied Ute Korinth in Florenz heraus.

Mehr
TELEGRAM
TELEGRAM

26.03.2024

Schluss mit lustig

Ein spanisches Gericht hat den Messengerdienst Telegram in dem Land abgeschaltet. Grund sind Verstöße gegen das Urheberrecht.

Mehr