Julian Assange
1.000 Tage ohne Urteil
Seit 1.000 Tagen sitzt Wikileaks-Gründer Julian Assange ohne Urteil im Gefängnis. Das Vorgehen der Briten gegen ihn ist ein Justizskandal.
Dass sich Julian Assange irgendeiner Straftat schuldig gemacht hat, ist weder bewiesen noch vor einem Gericht verhandelt worden. Und trotzdem sitzt er im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh ein: am heutigen 5. Januar seit genau 1.000 Tagen. Die britischen Justizbehörden verhalten sich gegenüber dem Wikileaks-Gründer nach dem Motto: Er hat zwar nichts getan, aber es könnte ja trotzdem sein. Wenn er in die USA abgeschoben wird, droht ihm ein langer Prozess wegen des Vorwurfs der Spionage.
Dass er gesundheitlich und psychisch ein Wrack ist, schert die britischen Behörden nicht. Sie verhalten sich Assange gegenüber so, wie man es von einer Bananenrepublik erwartet, aber nicht von einem Rechtsstaat. Leider hält sich die internationale Empörung darüber in Grenzen.
Klar ist: Wikileaks hat der Welt amerikanische Kriegsverbrechen vor Augen geführt. Dafür gebürt Julian Assange Dank und Anerkennung, aber nicht eine lebenslange Haftstrafe.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner