Wie Medienhäuser Journalist:innen schützen können
Der Schutzkodex
Ein Bündnis aus Journalist:innen-Organisationen, Mediengewerkschaften und Beratungseinrichtungen hatte den Schutzkodex im April 2022 ins Leben gerufen.
Was ist der Schutzkodex?
Medienhäuser, die sich dem Kodex angeschlossen haben, erklären sich dazu bereit, bestimmte Standards zum Schutz ihrer Mitarbeitenden umzusetzen. Der Kodex umfasst ein Dutzend praktische Maßnahmen wie feste Ansprechpersonen bei den Arbeitgebern sowie psychologische und juristische Unterstützung der Betroffenen bei verbalen und körperlichen Gewalterfahrungen.
Hilfe auch für Angehörige
Für Journalist:innen, die zur Zielscheibe von Hass und Hetze werden, ist die Bedrohung psychisch sehr belastend. Häufig machen die Angriffe aber auch vor Familienmitgliedern nicht Halt. Der Schutzkodex beinhaltet daher auch juristische und psychologische Unterstützung für die Familien der Betroffenen.
Prävention
Wenn im Rahmen von Berichterstattung und Recherche mit körperlichen Angriffen zu rechnen ist, verpflichten sich die Medienhäuser zur Begleitung durch Sicherheitspersonal.
Bedarf steigend
„Gewalt, Übergriffe und Beleidigungen gegen Journalist:innen werden eher mehr als weniger“, erklärte 2022 der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall zum Start. „Da ist es umso wichtiger, dass sich die Medienhäuser zu ihrer Verantwortung bekennen.“
Weitere Informationen für Journalist:innen
unter www.schutzkodex.de:
- ob dein Medienhaus dem Schutzkodex für bedrohte Medienschaffende beigetreten ist;
- welche unterstützenden Maßnahmen der Kodex umfasst;
- wann Online-Meetings für Betroffene stattfinden;
Hintergrundinformationen
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Befragung von Journalist*innen vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung „Hass und Angriffe auf Medienschaffende“, im Auftrag vom Mediendienst Integration, 2020.
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Feindbild Journalist: Bedrohung als Normalzustand, European Center for Press and Media Freedom, 2020.
Zu den Initiatoren und Unterstützern des Kodex für Medienhäuser zum Schutz von Journalist:innen gegen Gewalt und Bedrohungen:
VBRG - Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V.
Die im VBRG e.V. zusammengeschlossenen unabhängigen Beratungsstellen aus 13 Bundesländern unterstützen und beraten jährlich professionell und parteilich Hunderte von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt – darunter auch Journalist:innen und Medienarbeiter:innen. Pressekontakt: Heike Kleffner
ndm - Neue deutsche Medienmacher*innen e.V.
Die Neuen deutschen Medienmacher*innen sind ein bundesweiter Zusammenschluss von Journalist:innen mit und ohne Einwanderungsgeschichte, die sich für mehr Vielfalt in den Medien starkmachen. Das Netzwerk ist politisch unabhängig, nationalitäten- und konfessionsübergreifend.
Pressekontakt: Konstantina Vassiliou-Enz
RSF - Reporter ohne Grenzen
Reporter ohne Grenzen (RSF) dokumentiert Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit weltweit und alarmiert die Öffentlichkeit, wenn Journalist:innen und deren Mitarbeitende in Gefahr sind. Die Organisation kämpft gegen Zensur und setzt sich für mehr Sicherheit und besseren Schutz von Medienschaffenden ein. Pressekontakt: Jennifer Schiementz
DJU - Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion | verdi
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di ist die Gewerkschaft für festangestellte und freiberufliche Journalist:innen innerhalb von ver.di, der größten Interessenvertretung für Medienschaffende in Deutschland. Pressekontakt: Monique Hofmann, monique.hofmann@verdi.de
DJV - Deutscher Journalisten-Verband
Der Deutsche Journalisten-Verband vertritt als Gewerkschaft und Berufsverband die berufs- und medienpolitischen Ziele der hauptberuflichen Journalist:innen aller Medien. Mit über 30.000 Mitgliedern ist der DJV die größte Journalist:innen-Organisation in Deutschland und Europa. Pressekontakt: Hendrik Zörner
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